Es gibt keine Probleme, nur Spannungen
In jeder Organisation sind sie vorhanden und oft jammern wir über sie – Probleme. Doch manchmal lohnt es sich, aus einer anderen Perspektive darauf zu schauen bzw. sie mit anderen Worten zu beschreiben. Im Kontext von New Work wurden wir von der Zeitschrift „Neue Narrative“ inspiriert, den Begriff Spannung genauer unter die Lupe zu nehmen.
Spannung meint (rein physikalisch) ein Energiepotenzial, das noch nicht freigesetzt wurde. Somit können Spannungen als Treibstoff für Veränderungen betrachtet werden, weil aus ihnen kleine Handlungen resultieren. Den Begriff Spannung müssen wir als positiv sowie als Energiequelle betrachten. Macht uns schon der Begriff Angst, stehen wir uns oft selbst im Weg.
Was tun mit der Spannung?
Wenn wir bei Problemen wegschauen, stehen wir oft vor einem bedrohlichen Berg. Doch wenn wir die Spannung als wahrnehmenswert betrachten, so sind wir überhaupt sensibilisiert, sie sehen zu wollen und dann auch sichtbar zu machen. Im nächsten Schritt gilt es dann, pragmatische Ideen und Lösungen zu finden.
Hierbei ist oft die Falle, dass wir häufig die bestmögliche, große, allumfassende Lösung finden und verabschieden wollen, die dann an der Umsetzung und Realität scheitert. Stattdessen empfiehlt sich die Frage: Was können wir sofort machen? Die Antwort kann eine Kleinigkeit sein, die somit sofort Effekte zeigt.
Diese Kleinigkeit können wir tatsächlich sofort umsetzen und beobachten, ob die Spannung weiter besteht. Falls ja, hilft auch hierbei zunächst wieder zu betrachten, was wir unmittelbar ändern können. Oft zeigt sich nämlich das Phänomen, dass die ganze Situation mit ein paar kleinen Änderungen schon völlig anders aussieht.
Hallo Spannung!
Der Mehrwert dieser Betrachtungsweise liegt in zwei Facetten; zum einen dem genannten Treibstoff für Veränderungen. Zum anderen führt es aber zu einem anderen Umgang mit Herausforderungen und Stolpersteinen, weil die dahinter liegende Haltung deutlich konstruktiver und positiver ist. Der Berg wird kleiner.
Selbstverständlich macht niemand einen Freudensprung bei aufkommenden Problemen, aber ein gelassenes „Hallo Spannung – dich schaue ich mir mal etwas genauer an.“ ist aus unserer Sicht eine durchaus erstrebenswerte Einstellung, die vieles erleichtert.