Was vielen Menschen gerade fehlt
Sich etwas gönnen, Vergnügen und Genuss kommen im Leben vieler Menschen in der aktuellen Situation zu kurz. Wir gehen in Geschäfte, um unseren Bedarf zu decken. Aber wir suchen dort nicht immer nur etwas Gezieltes, sondern auch Inspiration, Stil, Ästhetik, einfach schöne Dinge, die Freude bereiten – auch, wenn wir eigentlich nichts brauchen.
Zurzeit lebt unsere Konsumgesellschaft „auf Entzug“. Unser Kontakt zu anderen Menschen ist reduziert. Dieses Defizit erleben wir zunehmend als belastend. „Private Shopping“ ist dafür eine Lösung. Eine warme, heimelige Atmosphäre beim Einkaufen, Leichtigkeit im Miteinander kann Herzen öffnen.
Das Angebot gibt es
Viele Geschäfte bieten diesen Service erfolgreich an – zwar trägt das Kind unterschiedliche Namen wie Personal Shopping oder Private Shopping, aber im Kern meint es das Gleiche. Was macht den Erfolg aus und wer wird angesprochen?
Voraussetzung für Private Shopping ist, dass mit dem Kunden im Vorfeld ein Termin vereinbart wird. Auf diesen bereitet sich der Berater gezielt vor, damit dieser eine Kunde bewusst im Mittelpunkt steht. Eigentlich sollte das immer so sein, aber wir erleben alle, wie die Realität an frequenzstarken Tagen oder an Tagen mit geringer Personalbesetzung auf der Fläche aussieht. Da geht bei der Mehrfachberatung oder der Fülle an Nebentätigkeiten der einzelne Kunde auch mal „unter“. Nicht so beim Private Shopping – der Termin ist gebucht, die Personaleinsatzplanung entsprechend angepasst und die Kleiderstange für diesen Kunden mit Liebe zum Detail vorbereitet. Und genau da berührt das Konzept uns Menschen an einem wichtigen Punkt und schafft ein besonderes Gefühl: „Ich bin wichtig. Jemand hat wirklich Zeit für mich, die Auswahl wurde extra für mich herausgesucht. Ich fühle mich als Kunde wirklich wahrgenommen und alles dreht sich nur um mich, meine Situation, meine konkreten Bedürfnisse, d.h. um mich als Typ mit meiner Figur, meiner Frisur, meinen „Problemzonen“ oder Unsicherheiten – mit Ruhe und Zeit zum Anprobieren, Ausprobieren und Kombinieren.“
Wer profitiert von Private Shopping?
Die Antwort ist einfach: Jeder! Wenn ein Outfit für eine Hochzeit, den Job, Laufschuhe für das Fitnessstudio oder ganz banal etwas für den Alltag und die Freizeit gesucht wird – bei einem Private Shopping-Termin können alle diese Wünsche realisiert werden. Entscheidend dabei sind Gefühle! Wichtig ist, dass sowohl auf Kunden- als auch Berater-Seite keinerlei Kauf- bzw. Verkaufsdruck oder Mindestumsatz im Fokus steht, denn das schreckt ab, macht Druck und nimmt dem Erlebnis die Leichtigkeit. Die Erfahrung zeigt: Wenn die Atmosphäre angenehm und offen, die ausgewählte Ware stimmig ist, dann wird eingekauft. Der Bedarf oder die Lust nach Neuem wird im vereinbarten Termin befriedigt.
Was braucht Private Shopping?
Häufig kommt die Frage auf, welche Voraussetzungen ein Geschäft erfüllen muss, um Private Shopping durchführen zu können. Braucht es eine spezielle Lounge? Sind Häppchen und Sekt entscheidend? Reichen die gängigen Öffnungszeiten aus oder müssen die Termine abends stattfinden? Private Shopping braucht im Grunde nur eins: Berater, die gut vorbereitet sind und sich mit Herzblut diesem einen Kunden widmen und ihm das Gefühl geben, dass es nur um ihn geht. Selbstverständlich unterstützt es, den Kunden in einer speziellen Private Shopping Lounge empfangen zu können und Sekt und Häppchen runden das Ganze auf besondere Weise ab, aber das ist zum einen nur das Beiwerk und zum anderen auch nicht jedermanns Sache. Hinzu kommt, dass das selbstverständlich auch vom „Thema“ des Termins abhängig ist – der Kauf eines Lauf-Outfits ist emotional nun einmal etwas völlig anderes als der Kauf eines Hochzeitsanzugs.
Ein verbindlicher Termin, der professionell vorbereitet wurde, kann auf jeder Verkaufsfläche stattfinden – egal ob innerhalb oder außerhalb der Öffnungszeiten. Diese exklusive Betreuung spricht Kunden an – und nicht nur in Corona-Zeiten. Sympathisch umgesetzt wird damit der Grundstein für tiefe Kundenbindung gelegt. Wenn ein Kunde „seinen“ Berater gefunden hat, der ihn kennt, vereinbart er gerne einen Termin, bei dem man sich gut auf ihn vorbereitet hat – das spart Zeit, macht Spaß und gibt das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun.
Wie wird das Ganze im Team organisiert?
Private Shopping erfordert Organisation im Verkaufsteam. Ein verbindlicher Termin muss sich von spontanen Beratungen dahingehend abheben, dass der Berater nur und ausschließlich für diesen Kunden da ist. Andernfalls stellt sich der Kunde berechtigterweise die Frage, was hier jetzt „anders“ oder besonders ist. In der Praxis bedeutet das, dass der Berater mit einem Private Shopping-Termin für andere Kunden und Kollegen nicht zur Verfügung steht. Es gilt, diesem Kollegen den Rücken frei zu halten, selbst wenn das bedeutet, für einen dritten oder vierten Kunden zuständig zu sein. Auf mögliche Nachfragen von anderen Kunden kann bei dieser Gelegenheit das Besondere des Private Shopping vermittelt werden: „Dieser Kunde hat einen verbindlichen Termin für unseren Service „Private Shopping“ vereinbart. Gerne können Sie ebenfalls einen Termin mit uns ausmachen. Dann bereiten wir uns speziell auf Sie vor und sind ausschließlich für Sie da.“
Je mehr feste Termine vereinbart werden, desto häufiger erleben Kunden und Berater die Konzentration auf den einzelnen Menschen – eine echte Win-win-Situation. Der Einzelhandel nutzt sein Alleinstellungsmerkmal der vollen persönlichen Aufmerksamkeit und Präsenz, um den Kunden mit einem menschlichen Erlebnis zu begeistern und zu binden.