Das Prinzip Eigenverantwortung
Was heißt eigentlich Eigenverantwortung? Als eigenverantwortlich denkender und handelnder Mensch weiß ich, dass alles, was ich tue, Auswirkungen auf meine Umgebung hat. Ich fühle mich verantwortlich für meine Handlungen und bin bereit, Verantwortung für Konsequenzen zu übernehmen. Ich bin mir bewusst, dass ich ein Teil des Gesamtsystems bin und damit ein Stück Verantwortlichkeit für das Ganze trage. Ich weiß, dass ich durch mein Handeln – egal, ob etwas gut oder nicht gut gelaufen ist – zu diesem Ergebnis beigetragen habe.
Als eigenverantwortlicher Mensch frage ich nicht, wer schuld an einer negativen Situation ist, weil ich weiß, dass mich das nicht weiterbringt. Stattdessen frage ich mich: „Was will ich und was kann ich tun, um mein Ziel zu erreichen?“
Verantwortlich sein bedeutet die Folgen des Handelns vorauszudenken
Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht, alles alleine bewältigen zu müssen. Vielmehr bedeutet es, sich für das Ergebnis verantwortlich zu fühlen, auch wenn Teilschritte auf dem Weg zur Zielerreichung durch die Unterstützung anderer erfolgen.
Verantwortlich zu sein bedeutet außerdem, dazu bereit zu sein, die Folgen des eigenen Handelns und des Handelns anderer vorauszudenken. Es meint damit auch, andere Personen umfassend in ein Thema einzuweisen bzw. es zu übergeben, damit der andere ein konkretes Bild davon hat, was er tun soll.
Das Prinzip Eigeninitiative
Eigeninitiative geht noch einen Schritt weiter. Wenn ich die Initiative ergreife, stoße ich selbstständig etwas an, mache Vorschläge für Verbesserungen und setze sie um, ohne dass es mir von außen aufgetragen wird. Eigeninitiative geht damit über die eigentliche Arbeitsrolle und Arbeitsaufgabe hinaus, und beschreibt die Haltung, meine jeweilige Tätigkeit verbessern und optimieren zu wollen.
Um Eigeninitiative zu zeigen, muss ich bereit sein, Verantwortung zu übernehmen – wer die Verantwortung scheut, wird selten die Dinge in die Hand nehmen und nachhaltige Veränderungen bewirken. Somit ist Eigenverantwortung gewissermaßen eine Grundlage für Eigeninitiative – ich fühle mich nicht nur für Arbeitsprozesse und -ergebnisse verantwortlich, sondern auch für deren langfristige Optimierung.
Über meine Arbeit nachzudenken ist der erste Schritt zur Eigeninitiative
Wo beginnt Eigeninitiative? Sie beruht darauf, dass ich über meine Arbeit nachdenke, und zwar über das, was langfristig meine Arbeit ausmacht. Im Denken über die Arbeit erkenne ich zukünftige Anforderungen, Gestaltungsmöglichkeiten andauernde Schwachstellen und wiederkehrende Probleme, hinsichtlich derer ich Eigeninitiative zeigen kann.
Eigeninitiative verlangt von mir einerseits, keine Scheu zu haben, Einfluss auf die Umgebung, auf das Team, auf den Vorgesetzten zu nehmen und andererseits, mich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen.
Eigeninitiative bringt Menschen und Organisationen weiter
Personen mit höherer Eigeninitiative sind selbstständiger, können besser mit Schwierigkeiten und Problemen umgehen, wissen genauer, was sie erreichen wollen und setzen dies auch um. Das legt nahe, dass Eigeninitiative die Produktivität eines Individuums, einer Arbeitsgruppe und sogar einer Gesamtorganisation deutlich erhöht.